Die Verwendung von Winterreifen in Deutschland ist von großer Bedeutung, um die Sicherheit auf den Straßen während der kalten Jahreszeit zu gewährleisten. Doch wann genau sind Winterreifen in Deutschland vorgeschrieben? In diesem Artikel werden wir die gesetzlichen Bestimmungen und Empfehlungen für den Einsatz von Winterreifen in Deutschland näher beleuchten.

Die gesetzlichen Bestimmungen

In Deutschland regelt die Straßenverkehrsordnung (StVO) den Einsatz von Winterreifen. Gemäß §2 Absatz 3a der StVO sind Winterreifen in Deutschland bei winterlichen Straßenverhältnissen vorgeschrieben. Winterliche Straßenverhältnisse liegen vor, wenn Schnee, Eisglätte, Reif oder Schneematsch auf der Fahrbahn vorhanden sind. Dies bedeutet, dass Fahrzeughalter dazu verpflichtet sind, Winterreifen zu montieren, wenn diese Bedingungen auftreten.

Winterreifen sind speziell für niedrige Temperaturen und winterliche Straßenverhältnisse entwickelt worden. Sie bieten besseren Grip und kürzere Bremswege auf Schnee und Eis im Vergleich zu Sommerreifen. Daher ist ihre Verwendung nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch von großer Bedeutung für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer.

Die richtige Bereifung

Nicht nur das Vorhandensein von Winterreifen ist wichtig, sondern auch deren Qualität und Eigenschaften. In Deutschland müssen Winterreifen bestimmte Anforderungen erfüllen, um den gesetzlichen Vorschriften zu genügen. Hierzu gehören unter anderem:

• Mindestprofiltiefe: Winterreifen müssen eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern haben. Es wird jedoch empfohlen, Reifen mit einer höheren Profiltiefe zu verwenden, da sie besseren Grip bieten.
• M+S-Kennung: Winterreifen müssen mit dem M+S-Symbol (Matsch und Schnee) gekennzeichnet sein. Dieses Symbol zeigt an, dass die Reifen für den Einsatz auf winterlichen Straßen geeignet sind.
• Alpine-Symbol (Schneeflockensymbol): Seit dem 1. Januar 2018 müssen Winterreifen in Deutschland zusätzlich zum M+S-Symbol das Alpine-Symbol tragen. Dieses Schneeflockensymbol kennzeichnet Reifen, die speziell für den Einsatz auf Schnee getestet wurden und höhere Anforderungen erfüllen.

Die richtige Zeit für den Wechsel

Die Frage, wann Winterreifen in Deutschland montiert werden sollten, hängt oft von den Wetterbedingungen ab. In der Regel ist es ratsam, Winterreifen von Oktober bis Ostern zu verwenden. Dieser Zeitraum berücksichtigt die Wahrscheinlichkeit von winterlichen Straßenverhältnissen, insbesondere in den Monaten Dezember, Januar und Februar. Da im Gesetzestext nicht von einem konkreten Zeitraum die Rede ist, besteht demnach auch keine Winterreifenpflicht im engeren Sinne, entscheidend sind immer die Witterungsbedingungen.

Bußgelder und KonsequenzenUnangepasste Bereifung kann ein Bußgeld von 60 Euro sowie einen Punkt in Flensburg nach sich ziehen. Kommt es daneben zu einer Behinderung bzw. Gefährdung oder gar eines Unfalls, kann das Bußgeld auf bis zu 120 Euro ansteigen. Schäden an fremden Fahrzeugen werden dabei in der Regel von der Kfz-Versicherung übernommen. Für Schäden am eigenen Fahrzeug mit Fremdverschulden kommt eine Teilkaskoversicherung auf, bei eigenem Verschulden bedarf es einer Vollkaskoversicherung.